Beim Ankommen in der Villa der Erklärbärin. Bei der Besichtigung der Anlage. Beim Auswählen, wer wo schlafen möchte. Beim ersten Poolgang. Beim Wahrnehmen und Lauschen der tausend Vögel. Beim Zuschauen, wie die Fledermäuse abends über dem Pool kreisen. Beim Staunen, dass hier abends gleichzeitig Sonne und Mond am Himmel sind. Beim Genuss der Stille nächtens. Beim Tomatennaschen. Beim Flauschballbande zuschauen. Beim Kräuter aus dem Garten geniessen.
Und wenn die Traurigkeit in den Gesichtern beim Abschiednehmen sich wieder in ein Strahlen verwandeln, wenn ich sage: „ihr dürft nächstes Jahr wiederkommen!“.
Und ich strahle noch mehr, wen n alles total sauber und ordentlich liebevoll behandelt hinterlassen wird.
Auf einige Passi möchte ich besonders hinweisen und ein paar Worte dazu sagen:
ALLE MENSCHEN SIND VOR DEM GESETZ GLEICH. Und ich möchte weiter gehen: alle Menschen sind alle gleich viel wert. Ob behindert oder nicht behindert. Ob arm oder reich.
EINE MUTTER HAT ANRECHT AUF SCHUTZ UND FÜRSORGE DES STAATES. Und auf meine Fürsorge. Ganz besonders, wenn Ihre Belastung, oder die der Familie größer ist, als bei „normalen“ Familien. Wobei ich Familie als Lebensgemeinschaft sehe. Also nicht unbedingt die klassische Mutter, Vater, Kind Aufstellung, sondern jedwede frei gewählte Gemeinschaftsform.
EIGENTUM VERPFLICHTET. ES SOLL DEM ALLGEMEINWOHL DIENEN. Hier bin ich zu 100% dabei. Das praktiziere ich! Okay, dieses Grundgesetz wurde vor 75 Jahren erlassen. Und ich denke, dass garantiert sehr vielen Menschen genau dieser Passus absolut unrealistisch und weltfremd vorkommt. Aber ich bin selbstbewusst-liebenswert-verrückt genug, um hier mein persönliches „Ding“ mit Gemeinwohl (in Grenzen) und gelebter Solidarität durchzuziehen.
Ich bin stolz und glücklich, so ein Grundgesetz zu haben.
Viele Länder würden sich ein solches Grundgesetz wünschen. ❤️
Nein, es hat nichts mit meinen frisch lackierten Fingernägeln zu tun. Das Bild sollte nur Neugierde wecken.
Das Thema, der Oberbegriff, lautet Depressionen. Kaum einer traut sich, wirklich öffentlich darüber zu reden. Also als Betroffener. Psychische Erkrankungen haben immer noch in vielen Bereichen ein „Geschmäckle“. Und ich möchte nicht wissen, wie oft psychische Erkrankungen heutzutage noch mit „verrückt“ assoziiert oder gleichgesetzt werden.
Ich selbst bin seit 18 Jahren wegen schweren chronischen atypischen Depressionen mit somatoformer Störung voll erwerbsgemindert berentet.
Häh, du Ute hast Depressionen??? Never ever! Doch.
Aber du hast doch gar keine Depressionsanzeichen? Stimmt. Richtig.
Meine Form der Depression ist nicht sichtbar. Wenn ich medikamentös nicht gut eingestellt bin oder zuviel Stress habe, wird mein Körper richtig heftig krank! Mit Fieber, Gelenkschmerzen und Gelenksteifigkeit (Rheuma), blutenden Schleimhäuten im gesamten Magen-Darm-Trakt (Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm), Durchfälle, Blähungen, Schmerzen, Kopfweh, Schwindel, Schweißausbrüche, Konzentrationsstörungen.
Auf Grund dieser „versteckten“ Depression war auch anfänglich der Umfang meiner schweren Herzerkrankung und der ganzen Schäden an Augen, Nieren, Gehirn nicht erkennbar. Ich und meine Ärzte haben meine starken Beschwerden vorrangig der kranken Psyche zugeschoben.
Warum erzähle ich so etwas „Hochprivates“? Weil ich nicht sichtbare oder auch psychische Erkrankungen aus dem Stillen Kämmerlein rausholen möchte.
Ja, in der Tat: ich bin liebenswert verrückt. Unzweifelhaft.
Aber ich bin nicht wirklich verrückt.
Ich habe einfach nur mehrere sehr ernste und heftige Krankheitsbilder. Und die möchte ich nicht verstecken. Ich möchte allen Betroffenen Mut machen, zu sagen, ja, ich bin anders. Ja ich habe eine nicht sichtbare, psychische (?) Erkrankung, Behinderung. Egal ob es sich um Depressionen, Autismus, Autoimmunerkrankungen oder what ever handelt.
Gruß Ute Gorny, die den gesamten Tag mit durch psychischem Stress ausgelösten Darmproblem absolut flach lag Die Erklärbärin