TOD und STERBEN – sind bei uns in Deutschland ja eher Tabuthemen
Wie sicherlich alle „mitbekommen“ haben, war ich während meiner Asienreise unter anderem schon recht interessiert an den Themen
Wie wachsen Kinder in Asien auf?
Und
Wie wird in Asien und in anderen Religionen / Kulturen „gestorben“?
Wie ist der generelle Umgang mit dem Tod in anderen Kulturen?
Dies natürlich auf Grund meiner lebensverkürzenden Herzgeschichte, die seit etwas über einem Jahr nur noch palliativ und im „Forschungsmodus“ begleitet wird,
Und der Tatsache, dass ich aus mehreren Gründen meine Söhne beim groß und selbständig werden nicht begleiten und unterstützen bzw. meinen Pflegesohn gar nicht mehr sehen kann.
Diesem Thema „Tod und Sterben“ möchte ich sehr gerne ein wenig den Schrecken nehmen.
Ich möchte das Thema von mehreren Seiten beleuchten. Hinterfragen. Wissen vermitteln. Ängste abbauen.
Und ganz klar meinen Kindern hinterlassen, wie ihre Mama mit ihrem prognostizierten Tod umgeht.
Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass die beiden Jungs (noch) keine professionelle Begleitung und Heranführung an diese Thematik „Mama wird sterben“ erhalten. Ob das gut oder schlecht ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen.
Mir ist durchaus bewusst, dass MEINE ART, MICH MIT DEM THEMA AUSEINANDER ZU SETZEN, DURCHAUS IN DEUTSCHLAND NICHT ÜBLICH UND „REGELKONFORM“ IST.
Aber Irgendeine(r) war doch immer irgendwofür Pionier, oder?
😉
Insofern wird die Erklaerbaer-in sich beim Sammeln weiterer lebensverkürzender Diagnosen einfach mal mit der Gesamtthematik auseinandersetzen.

Mitbringsel für meine beiden Söhne aus Vietnam und Cambodia
Mein Großer war gestern einige Stunden bei mir. Er hat mit Begeisterung den Geschenke-Koffer auseinander gerupft.
Geschenkeauspacken ist das Allergrößte!
Ich habe natürlich für beide Zwerge Geschenke mitgebracht. Aber ich muss gestehen, es ist schon für mich als Mama zweier Söhne emotional schwierig, mit diesen „Rahmenbedingungen“ umzugehen:
Der große Sohn erfreut sich an den Geschenken. Spielt direkt damit. Erbettelt sich von meinem mitgebrachten Krimskrams noch das Ein oder Andere. Kleiner Charmeur 😉.
Für meinen kleinen Zwerg gebe ich eine Tüte mit den Geschenken mit.
Ich weiß nicht, ob er die Geschenke bekommt. Oder wann er die Geschenke bekommt.
Ich weiß nicht, ob ihm die Geschenke gefallen. Ob er sich darüber freut.
Ich weiß nicht, ob ihm die lustigen vietnamesischen Hausschuh-Paare passen.
Emotional fühle ich mich weiterhin als Mama, die Ihren kleinen Sohn lieb hat.
Ich bin jedoch mit der Beendigung der Vormundschaft und Auflösung des Pflegschaftsverhältnisses ohne jeglichen Rechtsanspruch in Bezug auf Kontakt und Besuch gegenüber Max.
Insofern bleibt mir nur, mir lächelnd vorzustellen, dass ich seine Wünsche instinktiv als immer weiter liebende Mama erfüllen konnte.

DIE ERKLAERBAER-IN IST -VÖLLIG VERÄNDERT – ZU HAUSE
Warum völlig verändert?
Bin jetzt seit 3 Stunden daheim und bin über mich selbst überrascht!
Ole freut sich seit Tagen darauf, dass ich nach Hause komme. Und hat die letzten Tage, und auch heute Morgen, dauernd gefragt, um wieviel Uhr er heute zu mir kommen darf? Wann ich denn daheim wäre?
Um dann nach meinen mehrfachen Aussagen, dass er jederzeit kommen kann, ich bin daheim, zu schreiben:
Heute nicht. Ob er morgen um 10 Uhr kommen kann?
Im November hätte mich so eine überraschend kurzfristige Absage noch völlig überrascht. Und traurig gemacht. Ich hätte für mich die Gründe dieser Absage innerhalb von 10 Minuten hinterfragt. Weil ich mich ja auch seit Tagen auf meinen großen Zwerg freue. Nicht nur er auf Mama.
Aber jetzt bin ich total gelassen. Dann sehe ich Ole halt morgen, sofern ich morgen Früh nicht länger beim Arzt bzw.im Krankenhaus sein werde. In dem Fall sehe ich Ole dann kommenden Freitag. Oder am Wochenende. Oder die Woche drauf.
Liebe zwischen Mutter und Sohn ist nicht terminabhängig. Was für ein schönes sicheres Gefühl.
Und hier zu Hause bin ich auch von mir überrascht. Ich habe noch nicht mal den Koffer ausgepackt.
Stattdessen habe ich hier daheim gedacht, dass mir mein Dekokram alles „too much“ ist. Nu habe ich seit zweieinhalb Stunden Zimmer für Zimmer entdekot.
Schon interessant, wie sehr sich Blickwinkel, Ansichten und Emotionen verändern können.