Da der von mir eigentlich damit zu verwöhnende Gast irgendwie eine Aversion gegen frische Zitronen und Apfelsinen hat, ist mein Cocktail leider nicht auf Begeisterung gestoßen.
Naja, dann opfere ich mich mal und trink den Cocktail alleine.
Und wenn ich sage NIEMALS, dann meine ich auch NIEMALS!
otherwise hast du das Vergnügen, in der halben Küche den sich quasi explosionsartig verteilten Orangensaftsektschaum mit Orangenstücken aufwischen zu dürfen.
Ist der verschwunden! Weg! Sterne noch da, Mond wech!
Da fiel mir dieses Gedicht spontan an, das ich wegen der Aneinanderreihung von Oxymora total liebe:
Dunkel war’s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Wagen blitzesschnelle, langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschoss’ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und ein blondgelockter Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar saß auf einer grünen Kiste, die rot angestrichen war.
Neben ihm ’ne alte Schrulle, zählte kaum erst sechzehn Jahr, in der Hand ’ne Butterstulle, die mit Schmalz bestrichen war.
Oh, und wer den Begriff Oxymoron nicht kennt: Oxymoron ist rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird, z. B. „alter Knabe“. Häufig werden Oxymora in Form von Zwillingsformeln geprägt. Einzelne Wörter, Begriffe und selbst ein oder mehrere ganze Sätze können ein Oxymoron bilden. Das Stilmittel wird verwendet, um beispielsweise dramatische Steigerungseffekte zu erreichen oder kaum Auszudrückendes oder gar Unsagbares in ein Gegensatzpaar zu zwingen und dadurch zum Ausdruck zu bringen.
Beispiele: „Beredtes Schweigen“ „Eile mit Weile“ „Sachliche Romanze“ (von Erich Kästner) „stummer Schrei“ „traurigfroh“ (aus Friedrich Hölderlins Ode Heidelberg) „unsichtbar sichtbar“
Ihr erinnert euch noch an mein SCHWEIN-Design-Projekt?
Oder an mein tägliches Tuch-Geschwurbel-Projekt?
Ich finde ja, ein Themengebiet in unterschiedlichen Szenen, Tagen, mit verschiedenen Hintergründen, Stimmungen zu beleuchten, hinterfragen, darzustellen total spannend.
Das neue Kunstprojekt trägt den Namen Mobile-e.
Was ist ein Mobile? Wikipedia befragt:
„Ein Mobile ist eine abstrakte Skulptur, die hauptsächlich aus Metallplatten, Stahlrohr, Draht und Holz gemacht ist. Alle oder einige ihrer Bestandteile werden durch Elektromotoren, Wind, Wasser oder von Hand in Bewegung versetzt.“
„Warum nicht plastische Formen in Bewegung? Nicht einfach übersetzte oder rotierende Bewegung, sondern verschiedene Bewegungen von unterschiedlicher Art, Geschwindigkeit und Reichweite untereinander kombiniert, ergeben ein Ganzes. So wie man Farben oder Formen komponieren kann, so kann man auch Bewegungen komponieren.“
„Wenn alles klappt, ist ein Mobile ein Stück Poesie, das vor Lebensfreude tanzt und überrascht.“
Okay, der PT Cruiser wird sich nicht mehr real bewegen. Er ist einfach Schrott. Aber verdammt schön aussehender Schrott!
Aber ich kann aus und mit diesen knapp 2 Tonnen eigentlich völlig nutzlosem Stahl ein Stück Poesie schaffen, das tanzen und überraschen wird.
Und so wandel ich den Ärger über den Autoverkäufer und die vielen tausend Euro, die mich dieses Erklärbärmobil bisher gekostet hat, in positive Kreativität um.
Annehmen der Dinge, die ich momentan nicht ändern kann… Und Wechsel der Sichtweise…
Da hilft nur Galgenhumor und ein bisschen Fantasie. Gestatten: Der ausgefallenste, schwerste, Vorgarten-Weihnachtsbaum in Benissa.
Wenn ich den Schrotthaufen schon nicht entsorgen kann, bis der Verkäufer gerichtlich angewiesen wird, mir wegen der Sachmängelhaftung und des Schadenersatzes mein Geld zurück zu zahlen, kann ich wenigstens ein Kunst- und Designobjekt draus machen.
Dieses St. Martins Lied fiel mir heute Morgen sofort ein, als ich den Sonnenaufgang zeitgleich mit dem wunderschönen Sichelmond und einigen Sternen vor Augen hatte.