Nächster Beitrag
HINTER GITTERN…
Dieser Titel fiel mir lächelnd zu diesem Foto ein. Lächelnd deshalb, weil diese Fernsehserie ganz oft mein geliebtes Stilmittel „IRONIE“ genutzt hat. Obwohl von einem Privatsender ausgestrahlt, haben fast ausschließlich ausgebildete Schauspieler auf oftmals hohem Niveau und bewusst überzogen, diese Serie gestaltet.
Hinter Gittern – Der Frauenknast
war eine deutsche Fernsehserie in Form einer Seifenoper, die den dramaturgisch überzeichneten Alltag in einem Gefängnis für Frauen erzählte. Die Serie wurde im RTL ausgestrahlt.
Die Handlung spielt in der fiktiven Justizvollzugsanstalt Reutlitz in Berlin. Die einzelnen Folgen bauen jeweils aufeinander auf. Wie für eine Seifenoper typisch, werden dabei regelmäßig neue Handlungsstränge in die Serie eingefügt und miteinander verflochten, während andere dann auslaufen (Zopfdramaturgie). In diesem Rahmen werden auch lesbische Liebesbeziehungen, Drogengeschäfte, Ausbruchsversuche, Auseinandersetzungen mit Justizvollzugsbeamten („Schließern“) sowie Straftaten wie beispielsweise Morde beschrieben. Oft wird Gefängnis-Jargon benutzt. Zur wichtigsten und über die Grenzen der Stammzuschauer hinaus bekanntesten Rolle wurde nach einiger Zeit Christine Walter (gespielt von Katy Karrenbauer), eine Bankräuberin und Autoritätsperson unter den anderen Häftlingen.
Die Serie hat sich trotz des teilweise absurden und unrealistischen Plots bezüglich der schauspielerischen Qualität einen vergleichsweise guten Ruf erworben, da im Gegensatz zu vielen Daily Soaps fast ausschließlich ausgebildete Schauspielereingesetzt wurden – zum großen Teil mit Theater-Erfahrung.
In dramaturgischer Hinsicht wird durch Elemente von Action, Romantik, Spannung usw. ein breites Spektrum an Zuschauerinteressen bedient. Oft wird das STILMITTEL DER IRONIE benutzt, was in einer Weise geschieht, dass sowohl bestimmte Zuschauerkreise durch den bloßen Wortlaut bzw. die unreflektierte Handlung angesprochen werden, andere Zuschauerkreise hingegen die Ironie erkennen und sich ebenso angesprochen fühlen.