Bauchbinden-Wickelei
Die Herren zieren sich bis zur letzten Minute, ihre Tracht zu vervollständigen * schmunzel
Die Bauchbinde drückt wohl, der Bauch muss rein und der Oberkörper aufgerichtet sein.
Aber das „Schlimmste“ ist, dass ja noch der Hut der Tracht angezogen werden muss. Die Herren haben ganz schön gejammert. Warum?
Alle Herren der Dortmunder Tanzgruppe hatten echt genial frisierte und tolle ausgefallene Haarschnitte. Ich muss gestehen, das sah wirklich richtig gut aus.
Irgendwie sind in allen Ländern, wo ich bisher war, die Haarschnitte der Herren sehr ausgefallen, modern und gutaussehend.
Nur die deutschen Männer rennen des Öfteren wie Haar-Schlümpfe durch die Gegend. Warum eigentlich???

Das vielsagende Taschentuch-Täschchen!
Solche Details sehe ich ja sofort und wecken meine Neugier. Direkt nachgehakt, was es mit dem am Rock befestigten Minitäschchen mit dem weißen Spitzentaschentuch auf sich hat:
Hängt das Täschchen an der LINKEN Taillenseite der Tänzerin, ist die Tänzerin unverheiratet – und vielleicht noch zu haben 😉
Hängt das Täschchen auf der RECHTEN Taillenseite der Tänzerin, ist die Dame (hoffentlich glücklich) verheiratet – und somit nicht mehr zu haben 😉

Portugiesische Bauerntracht – ein Mehrschichtsystem:
Die hier zu sehenden Trachten sind, zu meiner Überraschung, alle recht neu. Nur wenige Jahre alt.
Alle handgearbeitet. Ohne Knöpfe und Knopflöcher.
Ein sehr fester Rock aus dicker Baumwolle mit Stickerei. In speziellen Bahnen genäht, damit er bei Tanzdrehungen hochschwingt.
Darunter ein weißer bestickte Baumwoll-Unterrock.
Darunter weiße Baumwoll-Beinkleider mit Stickereien, damit man „nix“ sieht, wenn der Rock hochfliegt.
Über dem Rock eine ebenso dicke bestickte Schürze.
Obenherum eine weiße Baumwollbluse mit Stickerei.
Und ein Mieter-Leibchen oder „Weste“, die vorne Miederverstärkungen (Holzstäbchen) haben, damit alles sitzt. Oder steht. Jenachdem, wie man es sieht 😉
Und, was nicht fehlen darf: hochkompliziertes Tuch-Geschwurbel auf dem Kopf. Für mich natürlich als erfahrene marokkanische Tuch-Geschwurbel-Expertin ganz easy.

Auf die Schuhe geschaut…
Da war natürlich für mich Schuhliebhaberin wieder einiges zu entdecken und erfragen!
Also diese Lederclogs des Herren ohne Socken: sicherlich ähnlich bequem wie die holländischen Holz-Plotschen.
Das Schuhwerk der Damen bei der Tanzvorführung -puh!!! Respekt den Damen, dass die sich damit nicht den Hals brechen!!!
Sehr glatte vorne spitz zulaufen „Latschen“. Einfach nur zum Zehenreinschlüpfen. Kein Fußbett, nur eine flutschige Innensohle. Kein Fersenriemchen. Keine „Seitenstütze“.
Und, um das für die Tänzerinnen noch ein bisschen schwieriger zu machen, tragen sie diese weißen „Loch-Strick-Strümpfe“.
Als ich dann die Tänze gesehen habe, die als Ausdruckselemente auch noch Aufstampfen und Hacke und Spitze aufsetzen beinhalten, war ich echt sprachlos! Spätestens da wäre bei mir das Schuhwerk allein unterwegs 😉