EINE KERZE FÜR EINEN GELIEBTEN MENSCHEN ANZÜNDEN
Ich habe schon sehr lange in keiner Kirche – egal welcher Glaubensrichtung – mehr gesehen, das echte Kerzen oder Teelichter angezündet waren.
Dieses Regal mit den flackernden Flammen hat mich lächelnd stehen bleiben lassen.
Ich habe dabei an meinen Maxe-Bären gedacht:
Ich zünde jeden Abend, egal wie kalt oder wie warm, wie hell oder wie dunkel es bei mir daheim im Schlafzimmer ist, eine Kerze „für Max“ an. Mein tägliches Ritual, an Max zu denken.
Und eines der letzten Geschenke an Max, von dem ich hoffe, das er es bekommen (und jemand ihm die Erklärung dazu vorgelesen) hat, war ein Windlicht mit Elektrokerzenlicht. Und jedes Mal, wenn er das Licht abends für sich in seinem Zimmer anmacht, denken wir aneinander.
Kerzen kann man nämlich auch in Gedenken an einen besonders lieben lebenden Menschen anzünden. Damit man ihn nicht „schweigend“ vergisst.
Nicht nur in Gedenken an einen Verstorbenen.

SAGE: DIE LORELEI und der Teufel
Die schöne Nixe des Rheins, die gefährliche Loreley, erscheint oft den Schiffern, kämmt mit goldenem Kamme ihr langes flachsenes Haar und singt dazu ein süßes betörendes Lied. Mancher, der sich davon locken ließ und den Fels erklimmen wollte, fand seinen Tod in den Wellen.
Für eine Ausstellung am Historischen Museum in Bingen machten sich Historiker, Archäologen und Geologen auf die Suche nach den Wurzeln des Loreley-Mythos – und wurden fündig. In Handschriften wird der Loreleyfelsen ab dem 10. Jahrhundert erwähnt, wenn auch unter wechselnden Namen: Mons Lurlaberch, Lurulenberg, Lorleberg oder Lurlinberg. Schon damals steht der markante Fels stellvertretend für das ganze bergige Rheintal zwischen Bingen und Koblenz.
In den alten Schriften findet sich aber nichts von einer betörenden Jungfrau. Dafür wird immer wieder ein starkes Echo erwähnt, das auch das Rauschen des Stromes an dieser Stelle vervielfacht. Das könnte auch die Entstehung des Namens erklären: Ley heißt schlicht Fels und „Lore“ ist nach Meinung etlicher Sprachforscher ein altes Wort für einen murmelnden, rauschenden Schall.
Im Mittelalter wird das Echo noch Zwergen zugeschrieben, die in Höhlen des Loreleyberges wohnen sollen. Später wird es zu einer Attraktion für Rheinschiffer und Flussreisende. Die blasen Hörner und feuern Gewehre ab, um den Widerhall zu provozieren.